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Rothschild-Palais im Grüneburgpark e.V. i.G.



Alle Fotos: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt

Der Wiederaufbau des Rothschild-Palais im Grüneburgpark

Wir möchten das Rothschild-Palais wieder aufbauen!

Über 100 Jahre lang war das Palais Rothschild im Frankfurter Grüneburgpark das Domizil der Familie Goldschmidt-Rothschild. Hier wurde geboren, gelebt und gefeiert. In den Wirren des Weltkrieges brannte das Palais aus. Statt das in Frankfurt einmalige Gebäude im Stil der französischen Neorenaissance wieder aufzubauen, ließ die Stadt es in den 50er Jahren schließlich abtragen. Heute soll ein struppiges Rosenbeet, sowie eine düstere Stele an das einstige Kleinod erinnern, ergänzt von einer bescheidenen Erinnerungsplakette. Im Juli 2020 ist der Verein Rothschild-Palais im Grüneburgpark angetreten, Geschichte und Architektur des bei den Frankfurtern früher auch "Grüneburgschlösschen" genannten Gebäudes besser zu erforschen und die Grundlagen für einen Wiederaufbau zu schaffen. Zu Ehren einer Unternehmerfamilie, die viel für die Wirtschaft und die Kultur unserer Finanzmetropole Frankfurt geleistet hat.

We want to rebuild the Rothschild Palace!

For more than 100 years, the Palais Rothschild in Frankfurt's Grüneburgpark was the domicile of the Goldschmidt-Rothschild family. This is where humans were born, lived and celebrated. The palace burned down during the turmoil of World War II. Instead of rebuilding the building, which is unique in Frankfurt, in the style of the French Neo-Renaissance, the city finally had it demolished in the 1950s. Today, a shaggy bed of roses and a gloomy stele are meant to commemorate the former gem, supplemented by a modest commemorative plaque. In July 2020, the "Rothschild-Palais im Grüneburgpark -Association" started to research the history and architecture of the building, which the people of Frankfurt used to call "Grüneburgschlösschen", and to create the basis for a reconstruction. In honor of an entrepreneurial family that has done a lot for the economy and culture of our financial metropolis Frankfurt.

Der Vorstand des Vereins "Rothschild-Palais im Grüneburgpark" (v.l.n.r.): Architekt Michael A. Landes,  Architektin Zlatka Damjanova-Landes, Initiator und Vorsitzender Dipl.- Designer Jürgen-Eberhard Aha, der Vorsitzender der Zionistischen Organisation Rhein-Main Daniel Hofmann und der Historiker Jörg Harbrecht. Foto: Karin Malwitz

Außerdem (Bild unten links): Margita Prinzessin zu Ysenburg Büdingen und Wächtersbach. Und (Bild unten rechts): Leon Krier, persönlicher Stadtplaner und Architekt seiner Majestät King Charles.


Foreign Affairs:

Repräsentant für Auslandsbeziehungen und Public Affairs ist der Vorsitzende der Deutsch-Englischen Gesellschaft Gießen e.V. und Vorstand der jüdischen Gemeinde Gießen, Lawrence de Donges Amiss-Amiss.

Schirmherrschaft:

Schirmherr des Wiederaufbauprojekts Rothschild-Palais im Grüneburgpark ist der Frankfurter Immobilienkaufmann, Unternehmer, und Mäzen Stadtrat a.D. Carl-Philipp Graf Solms zu Wildenfels.

Warum der Wiederaufbau?


Der 2. Weltkrieg brachte nicht nur Tod und Elend über die Menschen. Er hinterließ auch eine gewaltige Zerstörung bedeutsamer Baudenkmäler und wichtiger Erinnerungsinseln in unseren Städten. Einige Kommunen wie München oder Warschau sorgten beizeiten für eine engagierte Stadtreparatur. Andere Städte wie Frankfurt dachten gar nicht daran. Kalte Stadtplaner und Technokraten sahen ihre Chance gekommen, endlich "reinen Tisch" zu machen und gleich ganze historische Straßenzüge und Baudenkmäler platt zu machen. Diese Tragödie wird von den nachgeborenen Generationen immer öfter beklagt. Doch die damaligen Fehler kann man heute nur noch in wenigen Fällen gut machen. Das Rothschild-Palais im Grüneburgpark ist ein solcher Fall. Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund, es nicht wieder aufzubauen, aber vier gute Gründe für den Wiederaufbau:


  1. Das Rothschild-Palais war in den Sommermonaten das Wohnhaus der Familie Goldschmidt-Rothschild. Ein Wiederaufbau würde an die großartige Geschichte der Familie Rothschild erinnern, die aus Frankfurt stammt und es schließlich weltweit zu Ruhm und Anerkennung gebracht hatte. Kein Frankfurter Gebäude - außer das heutige Jüdische Museum- zeugt noch von dieser großartigen Familiensaga. Daher sollte im Inneren des Palais auch entsprechend an die Familie Rothschild und Goldschmidt-Rothschild erinnert werden.
  2. Das von den Frankfurtern oft als "Märchenschloss" bezeichnete Palais war auch architektonisch einmalig in Frankfurt und damit bauhistorisch für Frankfurt bedeutsam. Es wurde 1844 vom Architekten Honoré Belanger im Stil eines französischen Loire-Schlösschen gebaut, also im Stil des französischen Neorenaissance. Das einzige in Frankfurt!
  3. Das Rothschild-Palais wäre eine weitere Attraktion Frankfurts. Ein prachtvoller Rahmen mit Restauration im EG insbesondere für Hochzeiten oder Politik- und Wirtschaftsempfänge. Und eine architektonische Perle im Herzen des Grüneburgparks.  
  4. Das Palais war im Krieg nur ausgebrannt. Es gibt sogar hinweise darauf, dass es keine Bombe war, sondern Brandstiftung. Sogar bis Mitte der 50er Jahren standen die soliden Mauern noch da und man hätte es eigentlich wieder aufbauen sollen als begehbares Denkmal. Stattdessen ließ die Stadt Frankfurt es abtragen. Ein schwerer Fehler.

Der heutige Ort der Erinnerung ist unwürdig

Der bisherige Umgang mit diesem besonderen Ort zeugt von wenig Sensibilität: Zunächst wollten Landschaftsarchitekten den Grundriss des Gebäude mit einem Betonstreifen nachzeichnen, auf dem man Platz nehmen könne. Der Gedanke daran, dass sich dort eines Tages Spaziergänger setzen und ihre Butterstullen auspacken und verzehren, schien absurd und verärgerte die letzten Verwandten derer von Goldschmidt-Rothschild. Also wurde auf die Mauer verzichtet und statt dessen ein Beet mit roten Rosen gepflanzt, so wie es sich die letzte dort geborene Nachfahrin, die 2011 verstorbene Nadine Mauthner wünschte. Auf die Einhaltung der Rosenfarbe wurde später nicht mehr nicht geachtet, es herrschte seither "Kraut und Rüben". Heute findet man auf dem Grundriss des einstigen Palais nur noch Rosengestrüpp. Auch die 1978 dort aufgestellte Holzstele von Hans Steinbrenner ist nur ein braunes Ungetüm und war nicht im Interesse der Familie. Goldschmidt-Rothschild-Tochter Nadine Mauthner sagte noch wenige Jahre vor ihrem Tod zu dem Pfahl aus afrikanischem Tropenholz(!): "Ich möchte das scheußliche Ding da nicht haben". Doch die Stadt Frankfurt hat es nicht interessiert und so steht sie noch immer da...


Der Rothschild-Palais-Verein begrüßt hingegen ausdrücklich das Engagement der Bürgerinitiative Grüneburgpark, die ebenfalls die lieblose Behandlung des Plateaus beanstandet hatte und sich seit Jahren für die Pflege des Parks und für den Erhalt vieler Bäume einsetzt.

Wie soll das rekonstruierte Palais genutzt werden?

Es ist klar, dass hier nur eine öffentliche Nutzung in Frage kommen kann. Das bisherige Nutzungskonzept sieht daher vor:


EG: Café und Sommergastronomie mit Terrassennutzung. Das Café darf kein Luxusniveau haben, sondern sollte für alle Spaziergänger und Ausflügler erschwinglich sein. Außerdem: Ein großer "Hochzeitsraum", auch als Tagungsraum nutzbar.

Zudem könnte eine ganztägig nutzbare öffentliche Toilette in das Gebäude integriert werden.


1.und 2. OG: Da sich die Goethe- Universität in direkter Nachbarschaft befindet, würde es Sinn machen, in den beiden oberen Etagen Studentenwohnungen für Stipendiaten unterzubringen. Hier könnten besonders begabte Studenten im Bereich Ökologie oder Finanzwirtschaft für längere Zeit Quartier beziehen und ungestört lernen.


UG: Kühlräume, Küche, Lager und Technik

Was kostet das Gebäude und wer soll es bezahlen?

Bisher gibt es nur grobe Berechnungen:

Bei einer Grundfläche von ca. 680m² würden insgesamt ca. 2.000m² BGF entstehen. Insgesamt müsste dann inklusive Baukosten und Baunebenkosten mit einem Betrag zwischen 7 Mio. und 10 Mio. Euro gerechnet werden. Konkretere Berechnungen sind in Arbeit.


Die Finanzierung soll ausschließlich aus privater Hand durch Frankfurter Mäzene erfolgen, da eine hohe Rendite hier auszuschließen ist. Dafür sollte der Boden für einen symbolischen Betrag von der Stadt Frankfurt auf Erbpachtbasis vergeben werden. Wir sind glücklich zu vermelden, dass es entsprechende Mäzene schon gibt. Diese werden wir zu einem späteren Zeitpunkt vermelden.


Ergo: Der Stadt sollen keinerlei Kosten entstehen.


Neuigkeiten:

Über unsere Veranstaltungen und andere Neuigkeiten berichten wir bald hier.



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